Rezension zu "Die Erinnerungen des Himmelstürmers" von Alexandra Haber ☠️

 "Die Erinnerungen des Himmelstürmers"              

Von Alexandra Haber 

Erschienen am 20.09.22 

124 Seiten 

Inhalt: 

Als die ungleichen Schwestern Iben und Birta auf einer Luftschiffsreise von Piraten entführt werden, ist ihre einzige Rettung, die Aussicht auf ein Lösegeld ihres Vaters. Während der langen Wartezeit müssen sie viele Wochen der Angst, Demütigung und Schändung überstehen, denn auf dem Piratenschiff herrschen rauhe Sitten. Besonders für die kluge Iben scheint der brutale Anführer eine Schwäche zu haben und er ist absolut kein Mann, dem man sich widersetzt. Werden die beiden jemals wieder von dem gefährlichen Luftschiff entkommen oder fordert der Himmelsstürmer bereits vierzig Jahre vor dem Höhepunkt seiner Macht, ein erstes Opfer? 

Meinung: 

Der "Himmelsstürmer" hatte mich ja bereits in seinem vollen Umfang überzeugen können und schon da fand ich die Figur des berüchtigten Kapitäns Egil Leidtogi absolut faszinierend. Und natürlich  stellte ich mir da schon die Frage:  Wieso ist dieser Mann so wie er ist? Und wer ist Elgins Großmutter?

Daher habe ich mich auch sehr auf diese kleine Reise in die Vergangenheit gefreut, denn "Die Erinnerungen des Himmelstürmers" spielt 40 Jahre früher. 

Doch zunächst beginnt die Geschichte noch in der Gegenwart. Ich war sofort wieder in der Handlung drin, die schon actionreich und blutrünstig beginnt. Ich liebe Alexandra Habers Schreibstil, der einem diese doch etwas andere Welt unglaublich nahe bringt. Man hat alles so bildhaft vor Augen. 

Als sich Kapitän Egil Leidtogi dann an seine Vergangenheit erinnert, reist man mit ihm zu den Anfängen des Himmelstürmers und lernt den jungen Piratenkapitän kennen, der damals schon brutal seine hohen Ziele, verfolgte. Doch man merkt auch kleine Unterschiede an ihm, denn dem jungen Egil fehlt dann doch die Erfahrung, die er 40 Jahre später hatte. Diese feinen Details hat die Autorin wunderbar ausgearbeitet und trotz der fehlenden Erfahrung hat man den alten Kapitän immer wieder in dem jungen Egil durchblitzen sehen. 

Ich liebe diese Figur, denn sie hat so viele Facetten an sich, die einen immer wieder überrascht nach Luft schnappen lässt, er agiert einfach nie so wie man es vielleicht denkt. Und das auch schon in jungen Jahren. Denn auch hier zeigt er plötzlich Seiten an sich, die man dem brutalen und bösem Piratenkapitän niemals zugetraut hätte. 

Aber auch Iben hat mich wirklich sehr faziniert. Sie ist so völlig anders als Egil, kommt aus reichem Hause, auch wenn sie nur die unehrliche Tochter eines Politikers ist und für ihre Halbschwester, die Rolle der Gesellschafterin übernommen hat. Zudem ist ihr Gewalt zu wider und man merkt ihr zu Beginn, sehr ihre Angst vor den gefährlichen Piraten an.  Und doch ist da diese gewisse Neugierde, die sie immer mehr in Egils Arme treibt. Und so unterschiedlich beide auch sein mögen, was sie beide verbindet, ist der Wunsch nach Freiheit, doch ob Iben, bei Egil wirklich so frei ist wie sie erhofft? 

Fazit: 

Die Reise in Egils Vergangenheit war ein großartiges Abenteuer, das mit fantastischen Protagonisten ein fesselndes Leseabenteuer bietet. Auch wenn die Geschichte eher kurz gehalten ist, so hat man doch das Gefühl so richtig abzutauchen und kann sich trotz Kürze wunderbar auf die Charaktere einlassen. Auch dieses Mal ist die Geschichte nichts für schwache Nerven, denn die Handlung ist brutal, spannend und actionreich. Aber sie ging auch ans Herz und so musste ich tatsächlich auch die ein oder andere Träne verdrücken und habe feststellen können, das auch ein knallharter Piratenkapitän durchaus, auch ein Herz besitzen kann, auch wenn Egil das natürlich niemals zugeben würde. 

Wieder eine unvergessliche Reise, die ich auf dem Himmelsstürmer, vor über 40 Jahren erleben durfte und ich habe jede Zeile mehr als genossen. In dem Sinne Ahoi und ab an Bord mit euch❣️

5 🌟🌟🌟🌟🌟❣️